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Citizen Science: Bürgerforschungsprojekt gegen Lebensmittelverschwendung

Stand:
Der größte Teil der Lebensmittelabfälle entsteht in Privathaushalten. Um Abfälle zu reduzieren oder gar zu vermeiden, fand 2022 mit Unterstützung der Verbraucherzentrale ein bundesweites Bürgerforschungsprojekt, auch Citizen Science Projekt genannt, statt. Nun liegen Ergebnisse vor.
Lebensmittelabfälle werden gemessen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der größte Teil der Lebensmittelabfälle in Deutschland entsteht in privaten Haushalten.
  • In einem Citizen Science Projekt befassten sich Bürger:innen damit, wie sie Müll vermeiden oder reduzieren können.
  • Das Projekt verlief in 3 Phasen: die Erfassung der eigenen Lebensmittelabfälle,die Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Deutschland rettet Lebensmittel" und der erneuten Erfassung der Lebensmittelabfälle in der eigenen Küche.
  • Citizen Science sind Forschungsvorhaben, an denen Menschen mitwirken, die nicht in der Wissenschaft arbeiten. Dafür müssen sie sich zuvor anmelden.
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Citizen Science Projekt: Mit Bürgerforschung Lebensmittelabfälle vermeiden

Müllvermeidung und Lebensmittelverschwendung sind einige der großen Themen unserer Zeit. Die meisten Lebensmittelabfälle in Deutschland fallen in privaten Haushalten an. Zwischen Mai und Oktober 2022 sammelten Verbraucher:innen in einem Bürgerforschungsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Informationen dazu. Fragen waren:

  • Wie vermeiden wir Lebensmittelabfälle in der eigenen Küche?
  • Welche Mengen lassen sich reduzieren?
  • Welche Maßnahmen sind wirksam?

Für das Projekt, das von den Verbraucherzentralen unterstützt wurde, musste man sich zuvor anmelden. Das Forschungsteam des Dialogforums "Private Haushalte"  und Zu gut für die Tonne! hat die Abfalldaten inzwischen ausgewertet. Erste Ergebnisse liegen vor.

Was ist eigentlich Citizen Science oder Bürgerwissenschaft?

Citizen Science sind Forschungsvorhaben, an denen Menschen mitwirken, die nicht in der Wissenschaft arbeiten. Häufig geht es darum, dass Bürger:innen mithilfe von Anleitungen Beobachtungen anstellen, melden oder online große Datensätze analysieren.

Auch ehrenamtliche Tätigkeiten in Fachgesellschaften gehören dazu, die sich zum Beispiel mit Umwelt- und Naturschutzthemen beschäftigen. So können Daten über Vögel, Pflanzen und Insekten oder Luftverschmutzung, Plastikmüll oder Mobilität gesammelt, gemessen, kartiert oder fotografiert werden.

Planung und Angebote des Projektes

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Deutschland rettet Lebensmittel" konnten die teilnehmenden Erwachsenen und älteren Jugendliche aus 15 verschiedenen Aktionen auswählen. So sollten Verbraucher:innen das eigene Wegwerfverhalten und den Umgang mit Lebensmitteln bewusster wahrnehmen.

Verbraucher:innen kennen ihre eigene Küche am besten und haben alltagspraktische Erfahrungen im Umgang mit Lebensmitteln. Das Projekt sollte einen Einblick in diese Erfahrungen, Einstellungen und Verhaltensweisen geben. Am Ende konnten die Teilnehmer:innen einen Preis gewinnen.

Wie und wann wurden welche Daten erhoben?

Ablauf der Datenerhebung
Quelle: Zu gut für die Tonne 2022

Zunächst wurden mit Hilfe eines Fragebogens Einstellungen, Verhaltensweisen und Wegwerfmengen erfasst. In einem elektronischen Küchentagebuch wurden Art, Zustand, Menge, Erhalt (z.B. selbst angebaut oder gekauft) und Wegwerfgrund für den Lebensmittelabfall an sieben Tagen gemessen und dokumentiert. Dabei wurde nicht nach vermeidbaren oder unvermeidbaren Lebensmittelabfällen unterschieden. Auch der Entsorgungsweg wurde nicht erfasst.

Danach wählten die Verbraucher:innen aus 15 Angeboten eine Aktion aus und nahmen daran teil. Im Anschluss fand eine zweite Erhebung mit Fragebogen und Tagebuch statt.

Das kam beim Citizen Science Projekt heraus

Insgesamt meldeten sich 1.715 Menschen für das Projekt an. Daraus wurden stichprobenartig 214  für die Untersuchung ausgewählt. 92 Prozent der Teilnehmer:innen haben mindestens an einer Aktion teilgenommen. 91 Prozent  waren Frauen, nur 8 Prozent waren Männer.

Nach dem Ende der Aktionen konnten die Lebensmittelabfälle zwischen 8 und 25 Prozent (im Durchschnitt um 16 Prozent) reduziert werden. Am erfolgreichsten waren die zehn Goldenen Regeln mit 25 Prozent Reduzierung.

Die bis zu 39-Jährigen erzielten auch die höchste Einsparquote von durchschnittlich 20 Prozent, was sich auch darin widerspiegelte, dass Ein-Personen-Haushalte die höchste Einsparung (19 Prozent) unter den Haushaltstypen erzielten.

Die Aktion der zehn Golden Regeln von Zu Gut für Tonne! kann für alle Altersgruppen gleichermaßen eingesetzt werden. Aus Sicht der Verbraucherzentralen ist sie daher die sinnvollste.

Justitia Gericht Urteil Recht

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