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Geldanlage Gold: Lohnt sich eine Investition als Sicherheit bei Krisen?

Stand:
Gold ist trotz jüngst guter Wertentwicklung alles andere als eine sichere Geldanlage. Die Preise schwanken teils heftig. Eine Anlage ist allenfalls mit kleinen Anteilen des gesamten Vermögens zu empfehlen.
Sparschwein aus Gold

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Wert von Gold ist heftigen Schwankungen unterworfen und bleibt daher eine riskante und spekulative Geldanlage.
  • Generell ist Gold als Geldanlage nur bedingt geeignet. In einem Anlagemix – zum Beispiel mit Zinspapieren und Aktienfonds – können Sie das Risiko insgesamt senken.
  • Sie sollten aber nicht mehr als 5 bis 10 Prozent Ihres Vermögens in Gold anlegen.
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Ist Gold eine sichere Geldanlage in turbulenten Zeiten?

In den letzten 30 Jahren stieg der Goldpreis von rund 250 auf rund 1850 Euro. Allerdings war der Kursanstieg von heftigen Kurseinbrüchen begleitet (zur Zeitreihe laut Bundesbank-Statistik). Auch wenn der Goldpreis aktuell zu Höchstpreisen notiert, so ist Gold dennoch alles andere als eine sichere Geldanlage. Trotz der Risiken müssen Sie Gold aber nicht pauschal als Geldanlage ausschließen. Die Beimischung von Gold zu einem Anlagemix – zum Beispiel bestehend aus Zinspapieren und Aktienfonds – kann das Gesamtrisiko Ihrer Geldanlage senken.

Beispiel:

Während viele Aktienkurse im Sommer 2020 aufgrund der Corona-Krise einbrachen, erreichte der Goldpreis neue Rekorde. Auch während der Finanzkrise ab 2007 brachen die Aktienkurse weltweit ein, der Goldpreis hingegen stieg rasant an. Und im Jahresverlauf 2022 sorgte der rapide Zinsanstieg für einen Crash am Rentenmarkt, sodass viele Zinspapiere empfindliche Kursverluste erlitten – der Goldpreis dagegen entwickelte sich positiv. Der Gesamtverlust eines Portfolios mit Goldanteil wurde während dieser Krisen also durch die Beimischung von Gold reduziert.

In Krisenzeiten kann Gold also zur Risikostreuung und damit zur Stabilisierung der Wertentwicklung beitragen. Für eine langfristige Anlagestrategie sollten Sie aber die folgenden Argumente für und gegen eine Anlage in Gold sowie die verschiedenen Anlagemöglichkeiten abwägen.

Hauptargumente für Gold als Geldanlage

  1. Gold ist eine Krisenwährung
    Gold hat Kriege, Depressionen und mehrere Währungsreformen überstanden und wird bisher immer noch als Anlage geschätzt.
  2. Gold kann das Gesamtrisiko eines Portfolios senken
    Wenn Aktienmärkte krachen oder Papiergeld an Wert verliert, kann Gold ein stabilisierendes Element in einem Portfolio sein. In Maßen reduziert es daher das Gesamtrisiko einer Geldanlage.
  3. Gold ist ein knappes Gut
    Zudem kann Gold, anders als Papiergeld, nicht beliebig vermehrt werden.
     

All das mag stimmen. Nur: Gold wird dadurch nicht direkt zu einer Geldanlage, in die Sie als Privatanleger größere Teile Ihres Vermögens stecken sollten. Denn Gold hat auch viele Nachteile.

Hauptargumente gegen Gold als Geldanlage

  1. In kleinen Mengen Gold zu kaufen, ist teuer
    Eine Feinunze Gold kostet rund 1850 Euro. Das ist allerdings der Marktpreis. Wollen Sie Gold in einer Bank oder bei einem Goldhändler kaufen, wollen diese an dem Handel mitverdienen. Daher gibt es zwei Preise: den Ankaufs- und den Verkaufspreis und zusätzlich ggf. Versandkosten. Bei einer Unze liegt der Verkaufspreis meist etwa 6% über dem Ankaufspreis. Wenn Sie dagegen ein Zehntel einer Unze kaufen wollen, liegen zwischen An- und Verkaufspreis schon rund 20%. Der Goldpreis muss also erst um diese Spanne – die Handelsmarge des Anbieters – steigen, damit Sie aus der Verlustzone kommen.
  2. Gold aufzubewahren, ist nicht ohne Risiko und teuer
    Das teure Edelmetall zu Hause im Wäscheschrank oder selbst in einem kleinen Safe zu lagern, bedeutet ein Risiko und sollte gut überlegt sein. Ob es gegen Diebstahl versichert ist, hängt von den Bedingungen der Hausratpolice ab. Alternativ können Sie das Gold als Anleger in einem Schließfach bei der Bank deponieren. Kostenlos ist das aber nicht zu haben. Einen Anbietervergleich für Bankschließfächer finden Sie bei der Stiftung Warentest.
    Außerdem muss auch hier geklärt sein, bis zu welcher Summe der Inhalt des Schließfachs versichert ist. Im Falle eines Falles reicht diese Deckung vielleicht nicht aus, eine zusätzliche Schließfachversicherung wird nötig. Auch das sind laufende Kosten, die Sie tragen müssen.
  3. Gold birgt ein Währungsrisiko
    Gold wird in US-Dollar gehandelt. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass Sie beim Verkauf Ihres Goldes zunächst Dollar erhalten und diese dann in Euro umtauschen. Daher wirken Währungsschwankungen sich auf den Gegenwert in Euro aus. Das bedeutet: Wird der Dollar abgewertet, ergeben sich beim Wiederverkauf von Gold Nachteile für den Anleger, weil er weniger Euro für den Dollar bekommt.
    In diesem Fall können unter Umständen Verluste auftreten, obwohl der Goldkurs in Dollar gestiegen ist. Die positive Seite der Medaille: Falls der Dollar aufgewertet wird, profitieren Sie davon.
  4. Gold bringt weder Zinsen noch Dividenden
    Gold an sich ist nicht produktiv: Es erarbeitet keine Gewinne wie die Unternehmen, in die Aktionäre investieren. Und es zahlt keine Zinsen wie die Banken und Staaten, denen die Käufer von Anleihen oder Besitzer von Festgeldkonten und Sparbriefen ihr Geld leihen. Gewinne erzielen Sie nur, wenn der Goldkurs steigt und Sie dann verkaufen.
  5. Der Goldkurs kann stark schwanken
    In der Vergangenheit waren starke Kursschwankungen keine Ausnahmen, sondern die Regel: Zwischen 1987 und 1999 halbierte sich der Goldkurs. Zwischen 1980 und 2006 war mit Gold kaum Geld zu verdienen, der Preis pendelte zwischen 500 und 250 Euro. Auch jüngst schwankte der Goldpreis, etwa rund um die Finanzkrise und die Corona-Pandemie, heftig in beide Richtungen.

Lohnt sich eine Anlage in Gold?

Bei Ihrer Geldanlage sollten Sie vor allem auf die Risikostreuung achten. Dafür können Sie durchaus auch etwas Gold in Ihr Portfolio aufnehmen. Frühere Krisen haben gezeigt, dass der Goldkurs den Verlust bei anderen Anlageklassen teils ausgleichen kann. Investieren Sie aber nur einen kleinen Teil Ihres Vermögens in Gold, um die heftigen Schwankungen des Goldkurses durch andere Geldanlagen (Aktien, Zinspapiere, Immobilien) abzufangen.

Es gilt dennoch zu bedenken: Falls es wirklich zu einer schweren Krise kommen sollte, ist ungewissen, ob sich ein Goldbarren so einfach gegen Güter eintauschen lässt, die von Nutzen fürs alltägliche Leben sind.

Die langfristige Wertentwicklung von Gold über Jahrzehnte hinweg war nach Abzug der Inflationsrate außerdem nur in wenigen Zeiträumen höher als bei anderen Geldanlagen wie weltweit gestreuten Aktien.

Deshalb raten die Verbraucherzentralen davon ab, deutlich mehr als 10 Prozent des Vermögens in Gold anzulegen.

Anlagemöglichkeiten mit Gold

Wenn Sie sich dazu entschließen, einen Teil Ihres langfristig investierten Vermögens in Gold anzulegen oder aus einem bestimmten Anlass Gold als wertbeständige Anlage verschenken möchten, stehen Ihnen dazu verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Goldbarren und Goldmünzen

Anlagemünzen und Barren aus Gold sind für viele die naheliegende Lösung, wenn es darum geht, Gold zu kaufen. Schließlich bieten sie die Möglichkeit, das Gold tatsächlich in den eigenen Händen zu halten.

Woraus bestehen Goldmünzen?

Goldmünzen bestehen in aller Regel aus Feingold (999er Gold).

Wie viel kosten Goldmünzen?

Die meisten neu herausgegebenen Münzen werden zu einem Preis herausgegeben, der nahe am Wert des in den Münzen enthaltenen Goldes liegt. Es gibt Münzen, die eine ganze Unze (31,1 Gramm) wiegen, aber auch Münzen mit geringerem Gewicht. Im Mai 2023 lag der Preis je Unze bei um die 1850 Euro. Der Preis ändert sich börsentäglich. Einige Anbieter verlangen zusätzlich noch Kosten für die Lieferung. Auch wenn Sie die Münzen beispielsweise im Internet bestellen, müssen Sie mit Lieferkosten von rund 10 Euro rechnen.

Bei einigen Goldmünzen ist die verkaufte Auflage sehr klein, oft sind die Münzen dann deutlich teurer, als es der Goldgehalt vermuten lassen würde. Man spricht dann von Sammlermünzen.

Wo können Sie Goldbarren oder Goldmünzen kaufen oder verkaufen?

Banken und Edelmetallhändler verkaufen Goldmünzen, wobei einige Banken nur an die eigenen Kunden verkaufen und teilweise nicht wieder zurückkaufen. Fragen Sie beim Kauf am besten genau nach, ob Sie die Goldmünzen an gleicher Stelle auch wieder verkaufen können.

Der Verkaufspreis an den Kunden ist jedenfalls größer als der Ankaufspreis vom Kunden – schließlich wollen die Anbieter am Handel auch verdienen. Der Unterschied beträgt bei einer Unze in der Regel rund 6 Prozent. Je leichter die Münze desto größer sind die Unterschiede. Bei einer Viertel Unze beträgt der Unterschied oft schon mehr als 14 Prozent. Wenn Sie möglichst viel Gold für Ihr Geld erhalten möchten, sollten Sie besser einige wenige größere Münzen kaufen als viele kleine.

Beachten Sie auch, dass Goldhändler keine besondere Zulassung benötigen. Leider bedeutet das auch, dass viele unseriöse Anbieter am Markt sind. Achten Sie also genau darauf, wo Sie einen Goldkauf oder -verkauf durchführen.

Wann sollten Sie Ihr Gold verkaufen?

Wann Sie Ihr Gold wieder verkaufen wollen, bleibt Ihnen überlassen. Die Entwicklung des Goldpreises lässt sich ohnehin nicht vorhersagen. Wer Barren oder Münzen wieder verkaufen will, sollte aber beachten, dass der Ankaufspreis der Händler in der Regel unter dem jeweils aktuellen Verkaufspreis liegt. Wer also einen Goldbarren kauft und sofort wieder verkauft, macht einen Verlust. Spätestens wenn Sie das Risiko der Preisschwankungen nicht mehr tragen können oder wollen, sollten Sie verkaufen.

Wo können Sie Ihre Goldbarren oder Goldmünzen aufbewahren?

Sie können Goldbarren oder Goldmünzen in einem Schließfach der Bank lagern. Die Kosten hierfür variieren stark. Natürlich können Sie Ihr Gold auch zu Hause lagern. Sofern Sie eine Hausratversicherung haben, sollten Sie dann prüfen, ob die Lagerung zu Hause gegen Diebstahl versichert ist. Achten Sie hierfür besonders auf die Absicherung von Wertsachen und fragen Sie am besten genau bei Ihrer Versicherung nach.

 

Goldschmuck

Goldschmuck wird in der Regel nicht in Form von Feingold angeboten, sondern als Legierung, also Mischung aus Gold mit anderen Metallen. Die gängigste Legierung ist 585er Gold, was einem Goldanteil von 58,5 Prozent entspricht.

Wie hoch ist der Goldwert bei Goldschmuck?

Der Preis des Goldschmucks beinhaltet nicht nur den Wert des Edelmetalls, sondern auch die Kosten für die Verarbeitung und natürlich die Gewinnmarge des Händlers oder Juweliers.

In einer Stichprobe haben wir beobachtet, dass Käufer bei kleinen Schmuckstücken, die um die 200 bis 300 Euro kosten, lediglich Gold im Wert von maximal der Hälfte des Schmuckpreises erhalten. Bei einigen Juwelieren entspricht der Goldwert sogar weniger als 20 Prozent des Preises. Weil es hier ganz gravierende Preisunterschiede gibt, raten Ihnen, sich vorab genau zu informieren, was aktuell ein Gramm Gold kostet.

Der Goldpreis wird in Zeitungen, bei der Bundesbank sowie auf Webseiten von Börsen oder Direktbanken veröffentlicht, er muss dann nur noch anhand des ebenfalls veröffentlichten Wechselkurses in Euro umgerechnet werden. Der Preis für ein Gramm Gold betrug im Mai 2023 rund 60 Euro. Da Sie bei 585er Schmuck aber kein reines Gold erhalten, ist ein Gramm solchen Schmuckes in der Regel etwas weniger wert.

Ein Gramm 585er Gold ist also nicht 60 Euro wert, sondern "nur" 58,5 Prozent davon, also 35 Euro. Fragen Sie den Händler nach dem Gewicht und dem Feingoldanteil, wenn Sie vermeiden wollen, ein Vielfaches des eigentlichen Metallwertes für ihr Schmuckstück zu bezahlen.

Hinweis: Einige Legierungen sind ebenfalls wertvoll, es kommt darauf an, aus welchen Metallen die Mischung besteht. Fragen Sie auch hier genau beim Händler nach.

Ist Goldschmuck als Geldanlage geeignet?

Wegen des zum Teil hohen Aufpreises auf den eigentlichen Goldwert ist Schmuck zur Geldanlage weniger geeignet als Goldmünzen oder -barren. Schmuck kann allerdings auch mit einem immateriellen Wert aufwarten: Ein schön verarbeiteter Anhänger ist als Geschenk vermutlich besser geeignet als eine Münze.

 

Goldfonds, Gold-ETCs, Goldzertifikate

Mit so genannten Goldfonds investieren Sie in Gold, bzw. ein Wertpapier, dessen Anteilswert dem Goldkurs folgt. Verwechseln sie Goldfonds aber nicht mit den riskanteren Goldaktienfonds, mit denen Sie in Unternehmen investieren, die Gold schürfen (siehe unten).

Was sind Gold-ETCs /ETNs?

ETCs (Exchange Traded Commodities, übersetzt: börsengehandelte Rohstoffe) sind Schuldverschreibungen (Exchange Traded Nodes, ETNs) und sollen dazu dienen, die Wertentwicklung von Rohstoffen möglichst exakt nachzuvollziehen. Rechtlich handelt es sich um Schuldverschreibungen. Damit ähneln ETCs den Zertifikaten. Andere Eigenschaften teilen sie mit ETFs, den börsengehandelten Indexfonds: ETCs sind grundsätzlich in der Laufzeit unbefristet und ständig an der Börse handelbar. Am bekanntesten ist Xetra-Gold, ein Gold-ETC der Deutsche Börse Commodities GmbH. Hier werden "Depotgebühren" von derzeit 0,36 % p.a. fällig, die – anders als bei Fonds – nicht dem ETC, sondern dem Verrechnungskonto zu Ihrem Depot belastet werden.

Sind Gold-ETCs sicher?

ETCs sind auf verschiedene Arten besichert. Das schützt Sie als Anleger aber trotzdem nicht unbedingt vor dem Emittentenrisiko – also der anteilige oder vollständige Verlust Ihres Geldes, falls der Herausgeber des ETCs seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Der bekannte Gold-ETC Xetra-Gold zum Beispiel ist zu 95 Prozent mit physisch hinterlegtem Gold besichert und zu weiteren 5 Prozent mit Lieferansprüchen von Gold. Hundertprozentige Sicherheit bei einer Insolvenz des Emittenten gibt es trotzdem nicht. Die Ansprüche würden dann gleich behandelt wie Ansprüche anderer möglicher Gläubiger auch. Sie wären also ein Gläubiger neben anderen und hätten keine Garantie, dass Sie Ihr investiertes Geld wiedersehen. Als Anleger eines ETC müssen Sie darauf vertrauen, dass das Spiel mit den Finanzgeschäften dauerhaft funktioniert, denn Sie erhalten ja nicht direkt das Gold, sondern das Versprechen des Anbieters, den Goldpreis nachzubilden. Auch wenn das in der Vergangenheit gut funktioniert haben mag, ist unsicher, ob dies bei Verwerfungen an den Finanzmärkten auch weiterhin so läuft. Lesen Sie daher unbedingt den Verkaufsprospekt des ETC, in den Sie investieren wollen. Dieser enthält einen ausführlichen Abschnitt mit meist mehreren Seiten Umfang zu Risikohinweisen.

Was sind Goldzertifikate?

Zertifikate sind im Grunde Wetten auf die Entwicklung eines Wertes, in diesem Fall den Wert von Gold. Zertifikate sind typische Spekulationsobjekte und bergen verschiedene Risiken, zum Beispiel das Emittentenrisiko. Damit ist Folgendes gemeint: Wenn der Herausgeber eines Zertifikates seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, droht Ihnen als Anleger der teilweise oder vollständige Verlust ihres investierten Geldes.

Was ist ein Goldfonds?

Goldfonds investieren die Mittel der Anleger nicht – wie man meinen sollte – in Gold. Dies hängt mit gesetzlichen Vorschriften zusammen, welche für offene Publikumsfonds gelten. Investmentfonds sollen die Risiken für ihre Anleger eigentlich streuen, dürfen also nicht alle Gelder in eine einzige Geldanlage investieren.

Stattdessen werden mit den Mitteln der Anleger andere Geldanlagen erworben (zum Beispiel Anleihen oder Aktien) und zugleich bestimmte Finanzgeschäfte (Swaps) abgeschlossen, die sicherstellen sollen, dass der Anteilswert exakt mit dem Goldpreis schwankt. Es handelt sich hier also stets um ETCs bzw. ETNs (siehe oben).

Welche zusätzlichen Kosten gibt es bei Goldfonds, ETCs und Goldzertifikaten?

Das Management eines Goldaktienfonds verlangt für die Verwaltung ein Entgelt (bis zu 1 Prozent jährlich). Bei Kauf müssen Anleger einen Ausgabeaufschlag bezahlen (bis zu 3 Prozent), hinzu kommen jährliche Entgelte für die Depotführung.

Beim Kauf und Verkauf von ETCs bzw. ETNs fallen Börsengebühren an. Hinzu kommen laufende Verwaltungskosten. Bei Xetra-Gold etwa fallen Entgelte in Höhe von 0,025 Prozent monatlich (umgerechnet 0,3% p.a., zzgl. MwSt.) an, die aber nicht vom Anteilspreis abgezogen, sondern im Rahmen der Depotentgelt-Berechnung in Abzug gebracht werden.

Bei vielen Goldzertifikaten finden Sie im Basisinformationsblatt keine laufenden Kosten. Die wesentlichen Kosten sind in den Spannen zwischen An- und Verkaufskurs versteckt. Diese Spanne kann sich je nach Marktlage auch erhöhen.

 

Goldsparpläne

Einen großen Betrag auf einmal in physisches Gold anzulegen, ist nicht immer möglich oder sinnvoll. Als Alternative zur einmaligen Anlage werden Goldsparpläne angepriesen. Ein bestimmter Betrag, beispielsweise 100 Euro, wird monatlich in einen Sparplan gezahlt. Sie können damit nach und nach das Eigentum an Gold erwerben, das der Anbieter dann für Sie lagert. Die Verbraucherzentralen sehen Goldsparpläne kritisch, es gibt hier etliche Fallstricke:

Hohe Kosten bei einem Goldsparplan

Die Preise sind bei einem Sparplan in der Regel viel höher, weil stets kleine Mengen gekauft werden. Einige Anbieter berechnen außerdem eine hohe Vermittlungsprovision für einen Sparplan. Sie kalkulieren dabei, dass der Kunde den Sparplan über die gesamte Vertragslaufzeit bedient und berechnen die Provision aus dieser gesamten Anlagesumme. Zusätzlich können Kosten etwa in Form von Bearbeitungsgebühren beim Kauf und regelmäßig erhobenen Lagergebühren anfallen.

Auslieferungsanspruch fraglich oder teuer

Es ist nicht immer sichergestellt, dass Anleger auch wirklich physisches Gold erhalten. Besonders weil oft nicht klar geregelt ist, wo das Gold gelagert wird. Es könnte sich also irgendwo auf der Welt befinden, was eine Auslieferung erschwert.

Bei manchen Verträgen wird Ihnen aber das Recht eingeräumt, sich das Gold ausliefern zu lassen – wenn Sie die Transportkosten übernehmen. Allerdings tragen Sie das Risiko, dass der Anbieter Ihren Rechtsanspruch nicht erfüllt oder nicht erfüllen kann.

Beachten Sie genau, was im Vertrag steht: Häufig ist beispielsweise eine Mindestgrammanzahl für eine Auslieferung vereinbart, wird diese nicht erreicht, wird – statt in Gold – in Geld ausgezahlt.

Pleiterisiko des Vertragspartners

Es gibt Angebote, bei denen der Anleger das Recht erwirbt, eine Rückzahlung zu erhalten, deren Wert vom Goldpreis abhängt. Wenn aber der Schuldner (Anbieter) seine Verpflichtung nicht erfüllen kann, weil er pleite ist, geht der Anleger leer aus.

Aufgrund unserer Erfahrung in der Verbraucherberatung mit diversen dubiosen Anbietern von Goldsparplänen raten wir eher vom Abschluss ab. Wer nur 100 Euro erübrigen kann, ist meist besser beraten, mit der Anlage in Gold zu warten, bis größere Summen angespart sind, oder eine andere Anlageform zu wählen.

 

Goldaktien und Gold-Aktienfonds

Über Gold-Aktien und Gold-Aktienfonds können Sie sich an Unternehmen beteiligen, die Gold schürfen. Deren Kurse können sich aber gänzlich anders entwickeln als der Preis des Goldes.

Warum sind Goldaktien-Kurse und der Gold-Kurs so unterschiedlich?

Eine Goldmine kann auch bei hohem Goldpreis unwirtschaftlich werden und Anlegern Verluste bescheren. Deswegen spielen bei der Wertentwicklung der Aktien nicht nur die Nachfrage nach Gold und der Goldpreis eine Rolle, sondern auch, wie profitabel das Unternehmen selbst wirtschaftet. Auch allgemeine Schwankungen an der Börse können sich negativ oder positiv auf den Wert solcher Aktien auswirken. Kurzum: Der Kurs solcher Aktien oder Fonds wird nicht zwingend dem Verlauf des Goldkurses folgen. Auch bei steigenden Goldpreisen können die Aktienkurse fallen.

Sind Goldaktien auch eine Anlage in Gold?

Goldaktien sind kein Ersatz für eine Anlage in physisches Gold. Es handelt sich hier um vollkommen andere Anlageklassen. Der Wert von Aktien entwickelt sich grundsätzlich nicht gleich wie der Preis des Goldes.

Welche Kosten fallen bei Goldaktien und Gold-Aktienfonds an?

Beim Kauf von Aktien fallen nur Ordergebühren an. Bei Aktienfonds zahlt der Käufer vor allem einen Ausgabeaufschlag. Daneben fallen auch unterschiedliche laufende Kosten an: Für die Verwahrung von Aktien oder Fonds benötigen Anleger ein Wertpapierdepot. Hierfür fallen bei einigen Banken Depotgebühren an. Bei Aktienfonds können daneben weitere Kosten entstehen, zu nennen sind etwa Verwaltungsgebühren. Transaktionskosten und Depotbankgebühren, möglicherweise auch eine erfolgsabhängige Gebühr (Performance Fee). Die Gesamtkosten können daher in ihrer Höhe stark variieren.

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