Was heißt eigentlich „Ohne Zuckerzusatz“?
„Ohne Zuckerzusatz“ ist gesetzlich geregelt und bedeutet, dass einem Produkt kein Einfach- oder Zweifachzucker hinzugefügt worden sein darf. Ein Hersteller, der so wirbt, darf auch kein anderes Lebensmittel verwenden, das wegen seiner süßenden Wirkung im Produkt steckt. Ein Beispiel für einen Einfachzucker ist Traubenzucker, Haushaltszucker ist ein Zweifachzucker, ein Lebensmittel mit einer süßenden Wirkung wäre zum Beispiel Traubensüße.
„Ohne Zuckerzusatz“ heißt aber nicht „ohne Zucker“. Denn die in einem Produkt enthaltenen Zutaten können durchaus Zucker enthalten. Man denke zum Beispiel an Rosinen und Trockenfrüchte im Müsli. Wer also wirklich wissen will, wie viel Zucker in einem Produkt steckt, sollte sich nicht auf den Werbespruch „ohne Zuckerzusatz“ verlassen. Besser ist es, das Produkt umzudrehen und den tatsächlichen Zuckergehalt bei den Nährwertangaben auf der Rückseite der Verpackung zu überprüfen.
Wie gesund ist „natürliche Fruchtsüße“?
Nur mit natürlicher Fruchtsüße? Klingt irgendwie gesund. Ist es aber nicht. Hinter diesem Claim versteckt sich oft vor allen Dingen ein hoher Fruchtzuckergehalt. Fruchtzucker ist günstiger in der Herstellung als normaler Haushaltszucker und hat eine höhere Süßkraft. An industriell hergestellter Fruchtsüße ist am Ende des Tages nur noch wenig natürlich. Fruchtzucker selbst kann in hohen Dosen dem menschlichen Körper schaden. Es gibt Hinweise, dass Fruchtzucker bei übermäßigem Konsum den Fettaufbau im Körper fördert und zur Erhöhung des Harnsäurespiegels und der Blutfettwerte beiträgt. Weniger ist also mehr.
Wie süß ist „weniger süß“?
Der Claim „weniger süß“ ist vor allen Dingen eine Frage des Geschmacks. Und ein psychologischer Verkaufstrick. Denn wenn die weniger süße Variante eines Milchprodukts für Kinder immer noch 10,6 Gramm Zucker pro 100 Gramm mitbringt, ist das nach wie vor nicht empfehlenswert. „Weniger süß“ ist also keine Aussage über den tatsächlichen Zuckergehalt eines Produkts.