Kinder haben ein Recht auf gesunde Ernährung. Dennoch sind sie täglich unausgewogenen Produkten oder Werbung dafür ausgesetzt. Diese prägen von klein auf maßgeblich das Ernährungsverhalten und die Gesundheit der Kinder. Die Verbraucherzentrale Hessen setzt sich mit Angeboten für junge Familien, Schülerinnen und Schüler sowie für Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung für mehr Ernährungsbildung ein. Die Angebote stellt sie am 18. September anlässlich des Weltkindertages in Hanau vor. Um Kinder und Jugendliche besser zu schützen, fordert die Verbraucherzentrale Hessen zudem verbindliche Qualitätsstandards für die Verpflegung in der Kindertagesbetreuung sowie strengere Regelungen für Produkte, die an Kinder und Familien vermarktet werden, samt einer Altersgrenze für den Verkauf von Energy Drinks.
In den Supermärkten sind sie nicht zu übersehen: knallbunte Produkte mit farbenfrohen Bildern, Tier- oder Comicfiguren, die die Aufmerksamkeit der Jüngsten auf sich ziehen sollen. Im Fernsehen, übers Smartphone und an Plakatwänden leuchten die Produkte Kindern und Jugendlichen entgegen. „In unserer Arbeit sehen und hören wir, dass Kinder, Eltern und Lehrkräfte einem breiten und teils problematischen Lebensmittelangebot gegenüberstehen. Kinder brauchen jedoch ein Umfeld, in dem sie gesund aufwachsen können“, fordert Stella Glogowski, Leitung der Fachgruppe Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Hessen.
Ernährungsumgebungen gesundheitsförderlicher gestalten
Auch wenn die Optik einen anderen Eindruck erwecken will, haben viele dieser an Kinder vermarkteten Produkte wenig mit den Anforderungen an eine ausgewogene Ernährung gemein. Im Gegenteil: Es handelt sich meist um besonders zucker-, fett- oder salzhaltige Produkte oder gar um Energy Drinks. Diese sind mit ihren hohen Koffeinmengen, verdeckt von starkem Süßgeschmack, für Kinder und Jugendliche gänzlich ungeeignet. Zunehmend werden auch Nahrungsergänzungsmittel an Kinder oder „die ganze Familie“ vermarktet. Teils in Form von Gummibärchen, enthalten sie hochdosiert Vitamine, Mineralstoffe oder sogar Melatonin, ein Hormon zur Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus.
Nahrungsergänzungsmittel in Form von Bärchen, Clowns oder Bonbons bergen die Gefahr, mit Süßigkeiten verwechselt und in größeren Mengen verzehrt zu werden. „Für einen wirksamen Schutz von Kindern und Jugendlichen fordern wir eine Altersgrenze beim Verkauf von übersüßten und koffeinreichen Energy Drinks, Regeln für Nahrungsergänzungsmittel, die an Kinder und Familien vermarktet werden, und eine umfassende Beschränkung von Werbung für ungesunde Produkte, die sich an Kinder richtet“, so Glogowski.
Einsatz für eine qualitätsvolle Kinderernährung
Mit der Vernetzungsstelle Kitaverpflegung setzt sich die Verbraucherzentrale Hessen für gesundheitsförderliche Ernährungsumgebungen in Kindertagespflege und Kita ein. „Mit Fokus auf die Kindertagesbetreuung beraten, informieren und vernetzen wir Fachkräfte im Themenfeld ausgewogener, nachhaltigerer Verpflegung und der gemeinsamen Esssituation“, sagt Bettina Meints-Korinth, Leitung der Vernetzungsstelle Kitaverpflegung bei der Verbraucherzentrale Hessen. „Wichtig ist uns, dass der Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Hessen verpflichtend wird.“
Verbraucherzentrale vor Ort in Hanau
Zu diesen Themen stehen Mitarbeitende der Verbraucherzentrale Hessen und der Vernetzungsstelle Kitaverpflegung Hessen am 18. September von 9:30 Uhr bis 15:30 Uhr im Amphitheater in Hanau an ihrem Infostand für Fragen der Presse zur Verfügung.