Plüschige Monster mit unverwechselbarem Blick und einem breiten Grinsen – mal frech, mal verschmitzt: Labubu-Puppen haben längst Kultstatus erreicht und sind derzeit weltweit im Trend. Seit der chinesische Spielzeughersteller Pop Mart die Figuren als limitierte Sammelobjekte auf den Markt brachte, sind sie begehrte Sammlerstücke und Modeaccessoires. Doch die Originale sind oft innerhalb von Minuten vergriffen, während zum Teil gefährliche Fälschungen und Fakeshops boomen.
Doch nicht nur die beliebten Labubu-Figuren, auch anderes Spielzeug, Elektronik- oder Modeartikel locken immer wieder Fälscher auf den Plan. Besonders in Hochphasen rund um Aktionstage wie Black Friday und im jetzt beginnenden Weihnachtsgeschäft steigt die Zahl gefälschter Waren rasant. Dabei gehen die Risiken weit über einen möglichen finanziellen Schaden hinaus: Giftige Materialien oder mangelnde Sicherheitsstandards können ernsthafte Gesundheitsgefahren bergen.
Fälschungen: Ein bekanntes Risiko – doch viele fallen trotzdem darauf herein
„Der Online-Handel ist der Hauptvertriebskanal für Fälschungen, und die Zahlen steigen besonders in Zeiten, in denen eine Rabattschlacht die andere jagt“, sagt Olesja Jäger, Referentin für Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale Hessen. „Gerade für Menschen, die von vermeintlichen Schnäppchenangeboten angelockt werden, ist es oft besonders schwierig, Fälschungen zu erkennen."
Dabei sind sich die meisten Europäer der Risiken bewusst: Laut einer Studie des EUIPO (Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum) wird der Kauf gefälschter Waren mehrheitlich abgelehnt, da er kriminelle Strukturen unterstützt. Dennoch fallen viele Verbraucherinnen und Verbraucher auf Fälschungen herein oder sind unsicher, ob ihr Kauf echt ist.
Besonders im Online-Handel ist die Gefahr groß: Gefälschte Webshops mit falschen Angaben, unklare Herkunft der Produkte und riskante Zahlungsmethoden wie Direktüberweisungen machen es Betrügern leicht, Käufer über den Tisch zu ziehen.
Wer ein gefälschtes Produkt bestellt, riskiert nicht nur, auf den Kosten sitzen zu bleiben, denn der Zoll kann Produktfälschungen beschlagnahmen und vernichten – selbst wenn sie für den privaten Gebrauch bestimmt sind. Ein etwaiger Anspruch auf Schadensersatz gegenüber Händlern außerhalb der EU lässt sich oftmals nicht durchsetzen. In solchen Fällen empfiehlt sich eine Strafanzeige.
Fälschungen bergen oft Gesundheitsrisiken
Doch die Folgen sind weit schwerwiegender als nur ein finanzieller Verlust. Wer Fälschungen kauft, trägt das Gesundheitsrisiko allein – der Originalhersteller haftet nicht. Das EU-Safety-Gate-Portal, das Meldesystem der Europäischen Union für gefährliche Konsumgüter, warnt vor gefälschten Produkten, die keine Sicherheitsstandards erfüllen und gesundheitsgefährdend sein können. Oft enthalten sie krebserregende Schwermetalle oder giftige Weichmacher.
So warnt die Europäische Kommission auf ihrem Safety-Gate-Portal vor bestimmten Modellen von Labubu-ähnlichem Spielzeug mit Schlüsselring. Bei diesen Fälschungen löst sich der Metallring zu leicht vom Band. In manchen Fällen bricht sogar die rechte Hand ab. Die Gefahr: Kleine Kinder könnten die losen Teile verschlucken oder daran ersticken.
Weitere Meldungen zu gefälschten Labubu-Figuren sind unter anderem: Der Kopf sitzt schief, das Fell wirkt billig und kratzig, ein unangenehm chemischer Geruch deutet auf minderwertige Materialien hin.
Tipp: Bevor Sie ein Produkt kaufen, können Sie in offiziellen Datenbanken wie dem Safety Gate der EU prüfen, ob es eventuell nicht mehr in den Verkehr gebracht werden darf.
Labubu-Echtheitsmerkmale: Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Labubu-Puppen nur bei offiziellen Pop-Mart-Händlern kaufen. Echte Labubu-Figuren erkennen Sie an: neun spitzen Zähnen, einem QR-Code auf der Verpackung (der zur offiziellen Pop-Mart-Seite führt, wo die Echtheit geprüft wird), dem roten Pop-Mart-Logo und einem linkem Fuß auf der Box. Vorsicht: Betrüger kopieren auch QR-Codes. Nur die Bestätigung auf der echten Pop-Mart-Seite garantiert Echtheit.
Alarmsignale für Fälschungen und unsichere Produkte beim Online-Shopping
Bevor Sie ein Produkt kaufen, sollten Sie auf folgende Warnsignale achten:
- Fehlende oder unvollständige Händlerangaben: Gibt es ein Impressum? Sind alle Kontakt- und Adressdaten vorhanden?
- Unklare Herkunft: Sitz des Herstellers außerhalb der EU oder fehlende Angaben zum EU-Bevollmächtigten?
- Undurchsichtige Versandbedingungen: Keine transparenten Lieferzeiten oder versteckte Versandkosten?
- Fehlende rechtliche Informationen: Keine oder unverständliche AGB, Widerrufs- oder Rückgabebelehrungen?
- Unrealistisch niedrige Preise: Deutlich günstiger als bei anderen Händlern – das kann auf Fälschungen hindeuten.
- Verdächtige Kundenbewertungen: Gibt es schlechte Erfahrungen anderer Käuferinnen oder Käufer? Seien Sie kritisch – manchmal sind Bewertungen gefälscht.
- Fehlende Produktinformationen: Sind die notwendigen Gebrauchsanweisungen in Ihrer Sprache vorhanden?
Über den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen lässt sich unkompliziert prüfen, ob ein Online-Shop seriös ist.