Schritt 2: Onlinesuche
Im Internet stehen Ihnen Internetportale zur Verfügung, die Sie bei der Suche unterstützen können. Ein seriöser Anbieter ist beispielsweise das Heimverzeichnis der Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung. Im Heimverzeichnis sind bundesweit rund 1100 Einrichtungen mit dem Qualitätssiegel Grüner Haken gekennzeichnet – ein anerkannter Hinweis für eine gute Lebensqualität im Alter.
Seit 2020 gibt es ein neues System der Qualitätsmessung und -darstellung der Ergebnisse. Die Veröffentlichung der ersten Ergebnisse war ab Mitte 2020 geplant. Durch die Aussetzung der Qualitätsprüfung wegen der Corona-Pandemie bis zum 30. September 2020 wird sich dieser Termin deutlich nach hinten verschieben. Ratsuchende können dann nach ihnen wichtigen Kriterien verschiedene Einrichtungen online miteinander vergleichen und so eine Vorauswahl treffen. Weitere Details zu dem neuen System der Darstellung der Qualität von Pflegeheimen finden Sie hier.
Wenn Sie eines oder mehrere Heime entdeckt haben, die in Frage kommen, können Sie sich auf den Webseiten der Einrichtungen über weitere Details informieren.
Lesen Sie auch zwischen den Zeilen. Ist der Internetauftritt einer Einrichtung freundlich und transparent oder eher oberflächlich und wenig informativ?
Schritt 3: Besuch vor Ort im Wunschwohnheim
Wenn Sie eine Auswahl an möglichen Wohnheimen identifiziert haben, sollten Sie – sofern möglich – gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person einen Besuch vor Ort einplanen. Dabei sollten Sie neben Ihrer Checkliste vor allen Dingen auf folgende Aspekte achten:
- Atmosphäre: Ist der Kontakt zwischen den Pflegekräften und den Bewohnern herzlich und freundlich? Wenn Sie die Möglichkeit haben, sprechen Sie mit Bewohnern. Fühlen sie sich respektiert?
- Sauberkeit: Wirkt das Gebäude sauber und gepflegt? Riecht es angenehm? Wirken die Bewohner gepflegt?
- Beschäftigungsangebote: Gibt es Freizeitangebote wie gemeinsames Singen, Basteln oder Fitness?
- Personal: Wirkt das Personal gestresst? Hat es Zeit, auf einzelne Bewohner einzugehen? Wie viele Vollzeitpflegekräfte gibt es? Einen tieferen Eindruck bekommen Sie im Gespräch mit der Heimleitung, für das Sie ausreichend Zeit mitbringen sollten.
- Ausstattung: Gibt es einen Gemeinschaftsraum? Wie groß sind die Zimmer? Gibt es Fitnessräume, eine Grünanlage oder Räume für besondere Aktivitäten?
- Miteinbeziehung der Angehörigen: Achten Sie bereits im Vorfeld darauf, ob die Familie und die Angehörigen der Heimbewohner in wichtige Entscheidungen und Alltägliches mit einbezogen werden. Wie ist die Kommunikation? Klar, persönlich und offen? Oder häppchenweise und intransparent?
- Speiseplan: Werfen Sie einen Blick auf den Speiseplan. Wir empfehlen, im Vorfeld an einem Mittagessen teilzunehmen. Bei dieser Gelegenheit kommen Sie auch leicht mit den Heimbewohnern ins Gespräch. Eine Essensteilnahme sollten Sie vor Ihrem Besuch anmelden.
Sollte Ihr Wunschheim die Möglichkeit für ein zeitlich befristetes Probewohnen anbieten, ist das eine gute Möglichkeit, um einen noch besseren Eindruck vom Alltag in der Pflegeeinrichtung zu erhalten.
Umgang mit Wartelisten bei Pflegeheimen
Manchmal kann es passieren, dass das Wunschheim keinen Platz frei hat. Dann gibt es meist die Chance, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Um die Zwischenzeit zu überbrücken besteht die Möglichkeit, zunächst ein anderes Heim zu beziehen. Ein Heimwechsel steht Ihnen auch dann offen, wenn Sie feststellen, dass das Wunschheim nicht Ihre Erwartungen erfüllt.
Vor Vertragsabschluss Vertrag und Kosten prüfen
Bevor Sie sich verbindlich für ein Heim entscheiden, ist es wichtig, sich den Vertrag und die Kosten genau anzusehen. Auf welche Aspekte Sie bei Vertragsabschluss achten sollten, erfahren Sie in unserem entsprechenden Artikel.
Eine Übersicht über die Kosten, die Sie selbst zahlen müssen, finden Sie hier.
Wann Kinder für ihre pflegebedürftigen Eltern finanziell aufkommen müssen, haben wir ebenfalls für Sie zusammengefasst.