Unser Tipp:
Eine nachhaltige Gewichtsreduktion kann nur durch eine Ernährungsumstellung plus Bewegungs- und Verhaltensänderung sowie ausreichend Schlaf erzielt werden. Diätpillen unterstützen meistens nur die Psyche und sind mitunter gefährlich.
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Das Wichtigste in Kürze:
Mate heißt das Super-Pflänzchen, das auf natürliche Weise den Hunger dämpfen und die Diät erleichtern soll. Dafür sollen in erster Linie darin enthaltene Bitterstoffe sorgen. Darüber hinaus soll Mate leistungssteigernd, konzentrationsfördernd und ein Energie-Booster sein. Angeboten werden Mate-Produkte auch unter den Namen "Yerba-Mate" oder "Ilex paraguarensis".
Mate wird zwar mit einer ganzen Reihe von positiven Wirkungen auf Gewicht und Gesundheit in Verbindung gebracht, die wissenschaftliche Evidenz ist mangels Studien außerhalb des Reagenzglases aber nicht ausreichend. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hat beantragte gesundheitsbezogene Angaben (Health Claims) zur diuretischen (entwässernden) Wirkung von Mate sowie zu einer antioxidativen, zellschützenden Wirkung daher abgelehnt. Ebenso wurde ein Zusammenhang zwischen Koffein und Gewichtsabnahme nicht bestätigt. Viele im Internet oder in anderen Informationen angepriesenen Gesundheitswirkungen sind übertrieben und nicht zutreffend.
Mate-Tee (teeähnliches Getränk aus in Süd- und Mittelamerika heimischen Stechpalmenarten) ist in normalen Mengen getrunken unproblematisch, allenfalls könnte das enthaltene Koffein für manche Menschen eine Herausforderung sein. Mate-Tee wirkt ähnlich anregend wie schwarzer Tee.
Nahrungsergänzungsmittel mit Mate enthalten je nach Dosierung und Zubereitungsart größere Mengen an Koffein. Dabei werden ganz unterschiedliche, nicht miteinander vergleichbare Extrakte, z.B. Flüssigextrakte und Pulverextrakte, mal aus geröstetem Mate, mal aus ungeröstetem, verwendet. Teilweise werden diese noch zusätzlich mit Koffein angereichert. Insbesondere koffeinempfindliche Personen, Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche sollten auf den Verzehr von Mate-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln verzichten.
Eine Untersuchung von Ökotest aus dem Februar 2017 stellte fest, dass Mate-Produkte massiv mit krebserregenden Anthrachinonen belastet sind. Auch 2023 wurden laut Europäischem Schnellwarnsystem RASFF wieder anthrachinonbelastete Mate-Produkte aus dem Verkehr gezogen.
Auch aktuellere Untersuchungen zeigen - vermutlich aufgrund von Trocknung und Röstung - eine Belastung mit Umweltgiften (krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffen, PAK). Grüner, ungeräucherter Mate ist dabei weniger belastet als geräucherter oder gerösteter Mate.
Als Tee getrunken soll - so eine sehr kleine Studie der Universität Freiburg/Schweiz - sehr kalter Tee (3 °C, 99 mg Koffein) den Stoffwechsel stärker anregen als warmer Tee (55 °C, 99 mg Koffein) - vorausgesetzt es werden 500 ml binnen 5 min getrunken. Das könnte allerdings auch für andere Getränke - ja sogar Wasser - zutreffen, wurde aber nicht parallel untersucht.
Der Mate-Strauch Ilex paraguariensis, oft auch Mate-Baum genannt, ist in Südamerika beheimatet. Der Tee aus den kleingeschnittenen getrockneten Blättern ist nicht nur in Südamerika wegen seines Geschmacks und seiner anregenden Wirkung ein beliebtes Getränk. In Deutschland wird Mate sowohl als Tee, als auch in Erfrischungsgetränken oder auch Nahrungsergänzungsmitteln angeboten. Für Nahrungsergänzungsmittel werden neben den grünen, ungeräucherten Blättern (Yerba mate) auch geröstete Blätter verwendet.
Mate ist – wie z. B. grüner Tee auch – reich an sekundären Pflanzenstoffen – ebenfalls enthalten ist Koffein (0,4 bis 1,6 %), Theobromin (0,3 bis 0,45 %) und Theophyllin (Spuren).
Unser Tipp:
Eine nachhaltige Gewichtsreduktion kann nur durch eine Ernährungsumstellung plus Bewegungs- und Verhaltensänderung sowie ausreichend Schlaf erzielt werden. Diätpillen unterstützen meistens nur die Psyche und sind mitunter gefährlich.
Quellen:
Winkler G. et al (2014): Mate - ein "neuer", koffeinhaltiger Rohstoff für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Ernährungs Umschau international (10): 160-3. DOI: 10.4455/eu.2014.027
Plato L et al. (2016): Koffein in Nahrungsergänzungsmitteln und Sportlernahrung – eine unterschätzte Aufnahmequelle. CVUA Karlsruhe, Stand: 09.02.2016 (abgerufen am 15.11.2023)
EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies (NDA) (2010): Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to various food(s)/food constituent(s) claiming an increase in renal water elimination, "kidneys health", "urinary health", "bladder health", "health of lower urinary tract", "blood health", "elimination", "urinary system benefits" and/or "supports/promotes the excretory function of the kidney", and treatment/prevention of renal gravel/kidney stones and urinary tract infections pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006. EFSA Journal 8(10): 1742
Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to various food(s)/food constitu- ent(s) and protection of cells from premature aging, antioxidant activity, antioxidant content and antioxidant properties, and protection of DNA, proteins and lipids from oxidative damage pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006. EFSA Journal 8(2): 1489
Test Matetees: Teesaster. Öko-Test (2): 45-9, 2017 (abgerufen am 15.11.2023)
Rapid Alert System for Food and Feed RASFF (abgerufen am 15.11.2023)
Maufrais C et al. (2018): Cardiovascular and Metabolic Responses to the Ingestion of Caffeinated Herbal Tea: Drink It Hot or Cold? Front. Physiol. Vol. 9, Article 315, 06.04.2018, https://doi.org/10.3389/fphys.2018.00315
Gawron-Gzella A et al. (2021): Yerba Mate - A long but Current History. Nutrients 13(11), 3706
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Zu Koffein: Energy Shots: Gefährliche Aufputschmittel
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