Wir suchen Verstärkung! Hier geht es zu unseren offenen Stellen.

Landwirtschaft: Obst, Gemüse und Kartoffeln im Schönheitstest

Stand:
Vom Feld bis auf den Teller werden in Deutschland Jahr für Jahr rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt. Es beginnt bereits in der Landwirtschaft. Hier werden jedes Jahr rund 200.000 Tonnen Lebensmittel zu Abfällen. Dabei sind mehr als 85 Prozent der Verluste vermeidbar.
Krummes Gemüse

Das Wichtigste in Kürze:

  • Verschwendung auf dem Feld und im Stall
  • Verluste bei Obst, Gemüse und Kartoffeln
  • Auf die inneren Werte kommt es an!
On

Ressourcenverschwendung in der Landwirtschaft

In der Landwirtschaft gelten pflanzliche Produkte erst nach der Ernte und in der Tierhaltung tierische Produkte erst nach der Schlachtung als Lebensmittel. Folglich sind in den oben genannten Zahlen für Lebensmittelabfälle nicht die Verluste auf den Feldern, in den Ställen und auf den Weiden enthalten. Sie werden in Regel auch nicht statistisch erfasst. Aber auch hier findet Ressourcenverschwendung statt, die bisher kaum Aufmerksamkeit findet, obwohl sie schwerwiegende Folgen für Klima und Umwelt hat.

Verluste bei Obst, Gemüse und Kartoffeln

Gerade bei Obst, Gemüse und Kartoffeln spielen die Verluste im Anbau eine wichtige Rolle. Die FAO schätzt die Ausfälle bei der Ernte und Sortierung in der EU auf etwa 25 Prozent. Verluste entstehen bei der Ernte von Salaten und bei der Sortierung für den Verkauf (z.B. bei Kartoffeln, Möhren). Die Gründe dafür sind vielfältig, wenn beispielweise

  • Äpfel kleine Macken haben und deshalb vom Handel nicht abgenommen werden,
  • krumme oder zu lange Möhren, die nicht in die vorgesehenen Verpackungstrays passen,
  • ein Überangebot von Obst und Gemüse, für das keine Abnahme vorhanden ist
  • Probleme durch extremes Wetter und Klimawandel
     

Eine Studie des Landesumweltamtes NRW zeigt in einer Stichprobe die Lebensmittelverluste im konventionellen Obst- und Gemüsebau bezogen auf die Erntemengen:

  • 25 Prozent der Kartoffeln
  • 21 Prozent der Möhren
  • 16 Prozent des Spargels
  • 5 Prozent der Erdbeeren
  • 3 Prozent der Äpfel (nicht verkaufte Äpfel werden oft zur Saftherstellung verwendet)


Bei Bioprodukten wird meist noch stärker als bei konventioneller Ware aussortiert, da der Verzicht auf synthetische Pestizide eher zu Schorfbildungen und Schädlingsbefall führen kann.

Qualität: Auf die inneren Werte kommt es an!

Ein wichtiger Grund für diese Verluste sind die Qualitätsanforderungen des Handels, der Hersteller und der EU. Und natürlich gibt es auch unter uns Verbraucher, welche die immer makelloses Obst und Gemüse erwarten, obwohl es sich um Naturprodukte handelt. Die Qualitätsanforderungen regeln nicht die Ernährungsqualität oder Geschmacks-und Inhaltsstoffe der Lebensmittel, sondern ihre äußeren Erscheinungsmerkmale, wie Größe, Form, Krümmung, Gleichmäßigkeit und Farbe. Selbst Lebensmittel, die nur geringe Abweichungen in Größe oder Farbe aufweisen, finden meist keine Abnehmer. Dabei besitzt der größte Teil der aussortierten Lebensmittel eine gute Qualität und einen hohen Genusswert.

Empfindliches Obst und Gemüse, wie Erdbeeren oder Blattsalate, sind leicht verderblich und benötigen einen behutsamen Umgang, schnellen Transport und Verkauf. Bei langen Transportwegen und Lagerung in Zentralen der Handelskonzerne schafft es nicht jedes Lebensmittel frisch und unversehrt zu den Kunden. Alles zu jeder Zeit frisch zur Verfügung zu haben, führt zu einem übergroßen Angebot und damit auch zu Überproduktion, bei der am Ende auch viele genießbare Lebensmittel vernichtet werden.

Wenn es gute Ernten und ein hohes Marktangebot gibt, fallen meist die Marktpreise und die Landwirte erlösen zu wenig für Ihre Arbeit. Dann kann es kostengünstiger sein die Ernte einfach umzupflügen oder einen Teil der Lebensmittelabfälle als Tierfutter zu nutzen, zu kompostieren oder in Biogasanlagen zur Energiegewinnung zu verwenden. Letztlich sind diese Wege besser als die Lebensmittel zu vernichten, aber sie stellen eine große Entwertung aufwändig hergestellter Lebensmittel dar.

Ratgeber-Tipps

Fit und gesund - für Frauen ab 50
Menopause, Knochenhaushalt, Nährstoffbedarf, Ernährung, knackende Knochen - der Körper von Frauen ab 50 ist vielen…
Das Vorsorge-Handbuch
Wer sich wünscht, selbstbestimmt zu leben und Entscheidungen zu treffen, und sich wünscht, das auch am Lebensabend zu…
Geldmünzen vor Taschenrechner und Stift

Prämiensparverträge: Vergleich mit Stadtsparkasse München ist wirksam

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Stadtsparkasse München einigten sich im Verfahren um Prämiensparverträge auf einen Vergleich. Betroffene können so unkompliziert Nachzahlungen erhalten. Das Bayerische Oberste Landesgericht informierte Verbraucher:innen, die sich der Musterfeststellungsklage angeschlossen haben, schriftlich über den Vergleich. Die Sparkasse beginnt mit Bearbeitung der Auszahlungen.
Stadtsparkasse München Schriftzug

Stadtsparkasse München kann mit Zahlungen an Prämiensparer:innen beginnen

Nach dem Vergleich zwischen dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Stadtsparkasse München können die Zinsnachzahlungen an die Sparer:innen in Kürze starten. Das Gericht hat den Vergleich für wirksam erklärt. Die Vergleichszahlungen erhalten Betroffene, die sich der Musterfeststellungsklage der Verbraucherzentrale angeschlossen hatten.
Münzen gestapelt auf Geldscheinen

Musterfeststellungsklage gegen Sparkasse Nürnberg

Die Sparkasse Nürnberg hat vielen Prämiensparern nach Ansicht der Verbraucherzentrale jahrelang zu wenig Zinsen gezahlt. Außerdem hat sie über 20.000 Verträge gekündigt. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat mit Unterstützung der Verbraucherzentrale Bayern deswegen Musterklage gegen die Sparkasse Nürnberg erhoben. Am 23. September 2025 entscheidet der Bundesgerichtshof (BGH) über das Urteil des Bayerischen Obersten Landesgerichts.