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Draußen und drinnen

Stand:
Der Weg unserer Lebensmittel beginnt auf dem Feld und endet in der Küche und auf dem Esstisch. Von der Herkunft auf dem Acker bis auf unsere Teller wird die spannende Reise gemeinsam mit den Kindern verfolgt. Wir stellen Projekte von Einrichtungen vor, die sich an unserer Sommeraktion 2025 beteiligt haben. Fotos von den vorgestellten Aktionen finden Sie am Ende jedes Abschnitts.
Verschiedene Getreideähren und ein Teller mit Getreidekörnern
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Vom Korn zum Mehl 

Damit Kinder Zusammenhänge verstehen und nachvollziehen können, woraus die verarbeiteten Lebensmittel auf ihrem Teller entstehen, ist es schön, diesen Weg mit ihnen zusammen zu erkunden. Auf Spaziergängen entlang der Felder können Kinder vom Frühjahr bis zum Sommer beobachten, wie sich Getreidepflanzen entwickeln: Im Frühjahr sehen die Pflanzen noch aus wie dickes, grünes Gras. Im weiteren Verlauf bekommen sie grüne, langstielige Ähren, bis sie zumeist im Sommer reif sind und ein sattes Gelbgold erreichen. Man kann auf diesen Wegen auch verschiedene Getreideähren pflücken, nebeneinanderlegen und vergleichen: Wie unterscheidet sich zum Beispiel Weizen von Roggen oder Hafer?

Im nächsten Schritt können verschiedene Getreidekörner miteinander verglichen werden: Sie sind unterschiedlich groß und haben verschiedene Farben. 

Im Sinne hygienischer Unbedenklichkeit empfehlen wir, für die haptische Sinnesschulung und die Verkostung frische Getreidekörner in Bio-Qualität zu kaufen.

Wir stellen praktische Beispiele vor, wie das in der Praxis umgesetzt werden kann.


Kindertagespflege Bärenkörble, Rodgau: Mehl – woher kommt es, wie entsteht es, was kann man damit machen?

Das Bärenkörble, Kindertagespflege in Rodgau, hat sich auf den Weg gemacht, mit den Kindern ganzheitlich zu entdecken, woher unser Mehl kommt und was man Leckeres daraus machen kann. Dabei beobachteten die Kinder die Bearbeitung vom harten Korn über weiches, staubiges Mehl, hin zu einem saftig-weichen Küchlein.  Die Tagesmutter begleitete dies erklärend.

Bei einem Spaziergang auf dem Feld sammelten die Kinder Getreideähren und lösten danach die einzelnen Körner sorgfältig ab. Sie erkundeten diese Körner ausführlich mit den Händen und hörten, wie die Körner klirren, wenn sie in eine Schüssel fallen oder aneinander reiben. 

In der Mühle wurde das Getreide zu Mehl vermahlen. Die Kinder probierten vorsichtig eine Fingerspitze davon. Ihr Fazit: Das trockene, staubige Mehl schmeckt nicht! 

Aus dem selbst gemahlenen Mehl bereitete die Tagesmutter gemeinsam mit den Kindern Küchlein für das Mittagessen zu. Davon waren sie wiederum begeistert, denn verbacken mit weiteren Zutaten hat das Mehl sehr gut geschmeckt!

Krabbelstube Martha, Frankfurt: Vom Korn zum Brot

Die Rote Gruppe der Krabbelstube Martha aus Frankfurt hat ebenfalls ein Projekt rund um Mehl gemacht. Die Kinder haben hierbei verschiedene Getreidearten kennengelernt. Dazu wurden bereits geschälte Körner mehrerer Getreide gekauft und in Schüsseln gefüllt. Die Kinder konnten diese ansehen, erfühlen und anhören. Die verschiedenen Sorten haben unterschiedliche Größen, auch Form und Farbe sind nicht immer gleich. 

Damit die Kinder auch erfahren, wie die Getreidepflanzen aussehen, wurden laminierte Fotos vorbereitet. Gemeinsam ordneten die Kinder die Körner-Fotos den entsprechenden Pflanzen zu. 

Mit einem Mörser und Stößel und einer Handmühle haben die Kinder verschiedene Wege ausprobiert, um die Körner zu zerkleinern und zu vermahlen. Sie lernen dabei, dass es Kraft, Arbeit und Zeit braucht, um das Korn zu zerkleinern und Mehl herzustellen. Aus dem selbstgemahlenen Mehl wurde gemeinsam Brot gebacken und verköstigt. 


Icon Obst und GemüseDas lernen Kinder: Ursprung des Getreides, Herkunft von Lebensmitteln, den Weg vom Korn zum Brot, Wertschätzung und achtsamer Umgang mit Ressourcen, Sinneserfahrungen, Selbstwirksamkeit 
Icon GeldKosten: gegebenenfalls Geld für eine Getreidemühle, Mörser und Stößel. Für die Getreidekörner und die Zutaten des Brotes oder der Küchlein maximal 15 Euro
Zeit: ca. 1,5 Stunden, für die Kleinsten kann man das Projekt in kürzere Einheiten aufteilen (z.B. Spaziergang, Sinnesschulung und Zubereitung) 
Icon KalenderSaison: Frühjahr bis Herbst 
Icon Erwachsene und Kinder

Alter: geeignet für Kinder ab ca. 1,5 Jahren 

Betreuungsschlüssel: Eine Betreuungsperson kann bei dem Projekt etwa fünf Kinder anleiten.




Einkaufen mit Kindern

Mit Kindern einkaufen zu gehen ist eine schöne Möglichkeit, sie schon früh in alltägliche Aktivitäten einzubeziehen. Sie lernen, dass es Zeit kostet, den Einkauf zu planen und durchzuführen, und dass die Lebensmittel Geld kosten. Vielleicht entdecken sie im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt auch etwas, das sie bisher noch nicht kannten. Auf jeden Fall ist es eine ganzheitliche und aufregende Lernerfahrung für die Kinder.

 

Krabbelstube Martha, Frankfurt: Vom Markt auf den Tisch

Die orangene Gruppe der Krabbelstube Martha aus Frankfurt hat in fünf Tagen erlebt, wie Obst vom Markt auf den Tisch kommt. Gemeinsam mit den Kindern wurde entschieden, welches Obst sie mögen und welches sie gerne mal probieren möchten, und eine Einkaufsliste erstellt. 

Mit der Liste, kleinen Taschen und Körben ging es dann zusammen auf den Markt zum Einkaufen. Die Kinder wählten das Obst selbst aus und halfen beim Einpacken. 

Zurück in der Einrichtung, lernten die Kinder bei einem Tastspiel die verschiedenen Formen und Beschaffenheiten des Obstes kennen. Danach wurde das Obst gründlich abgewaschen und geschnitten. Die Kinder probierten und lernten dabei manche neue Obstsorte kennen. Übriggebliebene Äpfel wurden entsaftet. Zu erleben, wie aus einem Apfel Saft entsteht, begeisterte die Kinder sehr.

Um die aufregende Woche festzuhalten, wurde zum Abschluss ein Obstdruck gemacht – mit Äpfeln und Birnen auf Papier. Um hierfür keine Lebensmittel zu ver(sch)wenden, eignen sich auch Obstbilder zum Ausmalen einsetzen. Vorlagen hierzu finden Sie bei dem Bundeszentrum für Ernährung zum Download.


Icon Obst und GemüseDas lernen Kinder: Lebensmittelvielfalt, der Weg vom Einkauf bis auf den Teller, Entstehung von Obst-Saft, Lebensmittelwertschätzung 
Icon GeldKosten: unterschiedlich, je nach Obstsorten und Menge. Etwa 1 Euro pro Kind
Zeit: 5 Tage à ca. 1 bis 1,5  Stunden
Icon KalenderSaison: ganzjährig, saisonale Obst- und Gemüseauswahl beachten 
Icon Erwachsene und Kinder

Alter: geeignet für Kinder ab ca. 1,5 Jahren

Betreuungsschlüssel: Vier Betreuungskräfte haben zehn Kinder beaufsichtigt.



Neugierig durch Selbermachen

Um Kinder für neue Lebensmittel zu begeistern, ist mitunter viel Kreativität gefragt. Der Duft von Speisen, eine ansprechende Anrichteweise, zum Beispiel Obst oder Brot in schönen Formen, machen Kinder neugierig und regen zum Probieren kann. So lernen Kinder neue Geschmacksrichtungen kennen und erweitern ihre Geschmackserfahrungen Stück für Stück.

Ein Praxisbeispiel der besonderen Art stellen wir hier vor:

Sonjas Kindertagespflege, Rodenbach: Salbeimäuse

Bei Sonjas Kindertagespflege in Rodenbach werden im Sommer Salbeimäuse hergestellt. Dafür braucht man gar nicht viel. 

Zuerst wird ein Pfannkuchenteig vorbereitet. 

Die Kinder dürfen dann im Hochbeet Salbeiblätter vom Busch pflücken. Diese Blätter wäscht man vor der Zubereitung gründlich, dann kommen sie in den Pfannkuchenteig und werden in einer Pfanne einzeln ausgebacken. 

Das Ergebnis sieht aus wie kleine Mäuse. 

Icon Obst und GemüseDas lernen Kinder: Selbstwirksamkeit, Geschmackserfahrung
Icon GeldKosten: etwa 4 Euro
Zeit: 20 bis 30 Minuten
Icon KalenderSaison: Frühjahr/Sommer, wenn der Salbei reif ist
Icon Erwachsene und Kinder

Alter: geeignet für Kinder ab ca. 1,5 Jahren

Betreuungsschlüssel: Eine Kindertagespflegeperson hat vier Kinder beaufsichtigt.




Die Ernährungspyramide mit Kindern entdecken

In einem mehrwöchigen Projekt kann Kita-Kindern spielerisch Wissen über Ernährung und Lebensmittel vermittelt werden. Zum Beispiel beim gemeinsamen Erkunden der Ernährungspyramide: Welche Lebensmittel(gruppen) sind auf der Pyramide zu finden? Welche kennen die Kinder bereits? Wie entstehen die Lebensmittel eigentlich? Um dies mit den Kindern zu behandeln, eignen sich zum Beispiel Bilderbücher, Ausmalbilder, Ausflüge oder kleine Mitmachaktionen.  

Hier stellen wir zwei Praxisbeispiele vor:


Kita Paradies, Walluf: Wie entsteht unser Essen?

Die Kita Paradies aus Walluf hat ein vierwöchiges Projekt zum Thema Lebensmittel durchgeführt. Die verschiedenen Lebensmittelgruppen (Getreide, Milchprodukte, Obst, Gemüse etc.) wurden einzeln besprochen und verschiedene Aktionen dazu gemacht. Rund um die Lebensmittel haben die Kinder Lieder gesungen, Erzählkreise gemacht, Bücher angesehen, Bilder gemalt oder Arbeitsblätter erarbeitet. 

Aus einigen Lebensmitteln wurden auch Speisen zubereitet. So haben die Kinder zum Beispiel gelernt, wie man aus Erdbeeren Konfitüre zubereitet, oder wie man aus Haferflocken und Bananen leckere Kekse backen kann.

Evangelische Kita, Dreieich-Götzenhain: Was mein Körper mag – die Ernährungspyramide entdecken

Die Evangelische Kita in Dreieich-Götzenhain hat ebenfalls ein Projekt zu den verschiedenen Lebensmittelgruppen gestaltet. 

Im Rahmen des Projektes lernten die Kinder die Ernährungspyramide kennen. Jede Etage der Pyramide wurde thematisch, praktisch und spielerisch erarbeitet. Dabei stellten die Kindern interessante Fragen. Es wurde darüber philosophiert: Woher kommt unser Wasser eigentlich? Wieso kommt Gemüse in der Pyramide erst nach dem Wasser? Was ist an Gemüse eigentlich so toll? Wo kommt unsere Milch her? 

Zu jeder Lebensmittelgruppe gab es Kennenlern-Aktionen und kleine Aktivitäten: 

  • Ausmalbilder
  • Bücher oder Kamishibai ansehen
  • einer Bohnenpflanze beim Wachsen zuschauen
  • Anlegen eines Gemüsebeetes
  • Besuch eines Erdbeerfeldes, mit Erdbeerpflücken und natürlich Probieren
  • Stärke sichtbar machen mit Iod-Lösung – einige (stärkehaltige) Lebensmittel färben sich blau, einige nicht
  • aus Milch und Zitrone Quark herstellen
  • aus Sahne Butter machen
  • Ausflug zum Erlebnisbauernhof und einer Metzgerei 

Ein Highlight der Aktion in Götzenhain war die Durchführung eines Kinderabends unter dem Motto „Gemüsehelden“. In Vorbereitung auf den Abend wurde ein Buch zum Thema vorgelesen. Gemeinsam fragten sich die Kinder dann, wie auch sie zu Gemüseheldinnen und –helden werden können. Daraus resultierte bei den Kindern die Idee: Selbst Gemüse anbauen, schnippeln und essen. 

Am Kinderabend wurden daraufhin im Gemüsebeet der Kita Gemüsesamen ausgesät. Für zuhause hat jedes Kind eine Bohnenpflanze in ein Glas gesät, der die Familie gemeinsam beim Wachsen zuschauen konnte. Anschließend gab es noch Gemüsesticks und Kartoffelpuffer mit Apfelmus zum Abendessen. 


Icon Obst und GemüseDas lernen Kinder: Ernährungswissen wird erlangt, die Entstehung von Speisen, Selbstwirksamkeit, Interesse an Lebensmitteln und Speisen wird gefördert
Icon GeldKosten: etwa 50 bis 60 Euro 
Zeit: je nach Umfang 4 bis 12 Wochen, mit 30 bis 60 Minuten täglich. Für Ausflüge ca. 2 bis 3 Stunden, je nach Entfernung und Aktivität vor Ort, einplanen.
Icon KalenderSaison: zu jeder Jahreszeit möglich. Erdbeerfeld: Frühsommer; wenn Marmelade gekocht wird, sollte sich die Sorte an der Saison orientieren.
Icon Erwachsene und Kinder

Alter: geeignet für Kinder ab drei Jahren.  

Betreuungsschlüssel: Für eine Gruppe von 25 Kindern: drei bis vier Betreuungspersonen.


Weitere Informationen

Ein gedeckter Tisch in einer Kindertagesstätte

Gut verpflegt: Vernetzungsstelle Kitaverpflegung Hessen

Die Mahlzeitengestaltung ist in der Kindertagesbetreuung eine große Herausforderung. Die Vernetzungsstelle bietet Kindertagespflegepersonen und Kindertagesstätten Unterstützung für eine ausgewogene, kindgerechte, genussvolle und nachhaltigere Verpflegungsstrategie mit ergänzender Ernährungsbildung. Wir beraten, informieren und vernetzen.