Jugendliche wollen unkomplizierte Snacks, die leicht nebenbei zu essen und preisgünstig sind. Ein solcher Snack kann zudem gesundheitsförderlich und klimafreundlich sein, wenn alle Akteure zusammenarbeiten.
Foto:
jacoblund/iStock
Das Wichtigste in Kürze
Snacks und Getränke in der schulischen Pausenverpflegung müssen satt machen, leicht nebenher essbar, unkompliziert und cool sein.
Das Spannungsfeld von Abgrenzung und Ablösung einerseits, Sicherheit, Zugehörigkeit und versorgt sein andererseits hat auch Konsequenzen für die Ernährung.
Der Einfluss der Freundesgruppe (Peergroup) verstärkt sich in der Pubertät. So bestimmt die Clique wo und was gegessen wird mit.
Über Lebensmittel und Speisen drücken Jugendliche ihren eigenen Lifestyle aus. Das kann eine Chance für klimafreundliche Snacks sein.
On
Pausensnacks – mehr als nur Sattmacher
Auch wenn es nur eine kleine Mahlzeit ist, der ideale Pausensnack muss ganz schön viele Ansprüche erfüllen: Zuallererst muss er lecker, dazu leicht nebenher zu essen und nicht allzu teuer sein. Dazu kommen gesundheitliche Ansprüche, wie zum Beispiel in den DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Schulen beschrieben. Hier geht es um ausgewogen, gesundheitsförderlich und nachhaltig. Die Snacks machen die Kinder und Jugendlichen im besten Fall zufrieden, schaffen Genuss und sind zugleich ein Zeichen von Zugehörigkeit oder Abgrenzung. Denn vor allem bei Jugendlichen steigt der Wunsch, auch in Sachen Ernährung selbstbestimmt zu sein. Außerdem ist Essen und Trinken ein Beziehungsthema für Kinder und Jugendliche: Zu sich selbst, zu den Lebensmitteln und zu den Menschen, von denen das Essen gelernt wurde. Snacks und Getränke müssen also mehr können, als einfach nur satt machen.
Jugendliche: zwischen Abgrenzung und Sicherheit
Am Ende der Grundschulzeit und Beginn der Pubertät steuern Kinder und Jugendliche ihre Mahlzeiten zunehmend selbst. Das entspricht auch ihrem wachsenden Wunsch nach Abgrenzung und Ablösung. Die jungen Menschen entwickeln in dieser Zeit einen eigenen Lebensstil, positionieren sich innerhalb ihrer Gleichaltrigen- und Freundesgruppen (Peergroup) und grenzen sich dabei von ihren Eltern ab. Essen und Trinken werden zunehmend Teil eines individuellen Lebensgefühls, dienen der Selbstverwirklichung und der Selbstdarstellung. Die Wahl der Lebensmittel kann verschiedene Motive ausdrücken, zum Beispiel Fitness, Leistung oder das Streben nach Nachhaltigkeit. Das gemeinsame Essen mit Freunden in der Schule und vor allem unterwegs wird in dieser Altersgruppe wichtiger. Der Einfluss der gleichaltrigen Freundinnen und Freunde nimmt auch bei der Wahl des Essens und der Snacks deutlich zu. Außerhalb der Familienverpflegung bevorzugen Jugendliche häufig schnelles und unkompliziertes Essen, das satt macht und das Taschengeld schont.
Gleichzeitig möchten Kinder und Jugendliche auch versorgt und zugehörig sein. Diese Bedürfnisse erfüllt meist die heimische Küche. Hier sind auch Fertigprodukte besonders beliebt, denn sie sind unkompliziert, sparen Zeit und erfordern keine speziellen (Koch-)Kenntnisse. Jugendliche können so selbständig, individuell und zeitlich flexibel essen und sich gleichzeitig versorgt und sicher zu fühlen.
Snacken: Nebenbeschäftigung mit Symbolcharakter
Fastfood, Süßgetränke und Snackprodukte wie Schokoriegel und süße Teilchen entsprechen dem Bedürfnis nach schnellem und unkompliziertem Essen, das nebenbei andere Aktivitäten zulässt. Snacks sind nahezu unbegrenzt verfügbar und werden an jedem (Schul-)Kiosk, beim Bäcker und im Supermarkt angeboten. Neben der vielfältigen Verfügbarkeit erfüllen sie weitere wichtige Kriterien für Jugendliche:
Durch Zucker und Fett machen sie schnell satt.
Gut verpackt können sie leicht mitgenommen werden.
Es ist keine Zubereitung nötig.
Auch Fastfood erfreut sich großer Beliebtheit. Außerdem eignen sich Fastfood-Restaurants aufgrund der Öffnungszeiten und der oft zentralen Lage als idealer Treffpunkt. Einzig das Taschengeld begrenzt das Snacking hier. Meist sind preisgünstige Snacks und Getränke besonders beliebt.
Um den eigenen Lebensstil deutlich zu machen, eignen sich nicht nur Musik und Kleidung, sondern auch das Essen. Es kann auch bei der Abgrenzung vom Elternhaus helfen, zum Beispiel Essen, das sich ohne Messer und Gabel verzehren lässt. Auch hier greifen Jugendliche gerne zu.
Studienergebnisse: So is(s)t die Jugend
Was Kinder und Jugendliche in Deutschland essen und trinken ist über die EsKiMo-Studie und die Nationale Verzehrsstudie II gut belegt. Hier sind einige Ergebnisse der Altersgruppen sechs bis elf und zwölf bis 17 zusammengefasst:
Getränke: In der Altersgruppe 12-17 Jahre ist Wasser das am meisten verzehrte Getränk, gefolgt von Limonaden, Säften, Tee und Milch.
Obst und Gemüse: Die Mehrheit der Jungen und Mädchen im Alter von 6-17 Jahren essen insgesamt zu wenig Obst und Gemüse. Mädchen essen rund 10 Prozent mehr Gemüse und Obst als Jungen.
Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Getreide, Kartoffeln, Nudeln, Reis: Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren essen am meisten Brot, gefolgt von Kartoffeln und Teigwaren. Dennoch verzehren sie laut Studie insgesamt zu wenig kohlenhydratreiche Lebensmittel.
Milch- und Milchprodukte: In beiden Altersgruppen verzehren die Hälfte der Mädchen und Jungen zu wenig Milch- und Milchprodukte. Nur ca. 10 Prozent der 6-11-Jährigen erreichen die Empfehlungen. Ca. 15 Prozent der 12-17-Jährigen verzehren sogar zu viele Milch- und Milchprodukte.
Fleisch und Wurst, Eier: Die meisten Kinder und Jugendlichen überschreiten die Empfehlung für Fleisch, Wurst und Eier. Über die Hälfte der Jungen und jungen Männer essen besonders viel Fleisch und Wurst und überschreiten die Empfehlung um das 1,5 fache.
Fisch: Die meisten Kinder und Jugendlichen liegen mit ihrem Fischverzehr unterhalb der Empfehlung.
Speisefette und -öle: Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen liegt unterhalb der Empfehlungen. Speisefette und -öle aus verarbeiteten Produkten wurden jedoch nicht berücksichtigt, sodass der tatsächliche Verzehr an Speisefetten und -ölen höher liegt.
Knabberartikel: Sie zählen zu den geduldete Lebensmitteln. Beim Verzehr von Süßwaren ticken beide Geschlechter ähnlich: Der Verzehr überschreitet die Empfehlungen um das 1,5fache. Auch das Snackverhalten ist bei Jungen und Mädchen ähnlich. Rund ein Fünftel ersetzt täglich eine Hauptmahlzeit durch einen Snack.
Jugendliche geben für Essen und Trinken fast 50 Prozent ihres Taschengeldes aus.
Empfehlungen an einen vollwertigen Pausensnack
Für ein vollwertiges Snackangebot empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgende Kriterien. Ein vollwertiger Pausensnack sollte:
maximal 400 kcal haben
höchsten 30 Prozent Fett enthalten
mindestens 40 g Gemüse oder Obst pro Portion enthalten
möglichst zuckerfrei bzw. zuckerarm (< 10 Prozent der Gesamtenergiemenge) sein
Vollkorngetreide enthalten
keine Zusätze wie Alkohol/Alkoholaromen, Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und Süßstoffe bzw. Zuckeralkohole enthalten.
nicht frittiert sein
abwechslungsreich sein
häufiger vegetarisch oder rein pflanzlich sein
bio-regionaler Herkunft sein
die Saison beachten
möglichst unverpackt angeboten werden
Für die praktische Umsetzung dieser Kriterien finden Sie auf den Seiten des klimasmarten Schulkiosks nicht nur Rezepte für leckere Snacks, sondern auch viele Ideen und Anregungen, wie die Pausenverpflegung insgesamt klimafreundlicher gestaltet werden kann. Weitere Tipps helfen dabei, das Thema auch im Unterricht ganzheitlich zu bearbeiten.
Miteinander zum coolen Pausensnack
Damit das Angebot am Schulkiosk den tatsächlichen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen entspricht, ist es sinnvoll sich mit ihren Ansichten und Wünschen auseinander zu setzen. Ein Arbeitskreis Schulkiosk, ein Verpflegungsausschuss oder eine Schülerfirma kann hier ein guter Weg sein, um alle Akteure im Bereich der Zwischenverpflegung zusammenzubringen. Dabei ist es dann auch möglich, Aspekte wie „klimafreundlich“, „preiswert“, „vegetarisch“ oder „verpackungsarm“ einzubeziehen. Dann kann ein Schulkiosk attraktive und zielgruppengerechte Snacks anbieten.
Schülerinnen und Schülern ist Klimaschutz wichtig. Durch klimafreundliche Snacks und Getränke gelingt Klimaschutz auch am Schulkiosk. Wir geben Anregungen und Tipps, wie die Pausenverpflegung nachhaltiger wird.
Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug
Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.
Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.
Kassenleistung als IGeL verkauft: Zwischenauswertung Verbraucheraufruf
Verbraucher:innen müssen immer wieder für Kassenleistungen zahlen – das zeigt die Zwischenauswertung des Verbraucheraufrufs „Beim Arztbesuch unnötig zur Kasse gebeten?“. Der vzbv fordert: Die Bundesregierung muss die Rechte von Patient:innen stärken!