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Plattformen im Netz: Ticketkauf birgt viele Fallstricke

Stand:
Online-Ticketbörsen vermitteln Eintrittskarten zu Sport-, Musik-, Comedy- und Theaterveranstaltungen. Oftmals zu Weiterverkaufspreisen, die den Originalpreis um ein Vielfaches übersteigen.
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Das ärgert uns

Auf der Suche nach einer Karte für ein André-Rieu-Konzert stößt Anna K. bei ihrer Suchanfrage im Internet als ersten Treffer auf eine bekannte Ticketplattform. Auf der Webseite findet sich der Hinweis, dass es sich bei dem Anbieter um einen großen Sekundärplatzmarktplatz für den Verkauf von Live-Event-Tickets handelt. Die Preise seien von den Verkäufern festgelegt, und der Originalpreis läge unter oder über dem Ticketpreis.

Beim Bestellen eines Tickets blinkt es überall, und in roter Schrift wird gewarnt: „Nur noch weniger als 2% aller Tickets derzeit am Veranstaltungsort verfügbar“. Eine Uhr zählt die Sekunden, wie lange die Tickets noch reserviert werden können. Ansonsten würden die Preise gegebenenfalls steigen oder die Tickets gingen verloren.

Hohe Preisaufschläge

Beim Bestellen eines Tickets wird darauf verwiesen, dass die Preise die geschätzte Mehrwertsteuer und Buchungsgebühr zuzüglich Versandkosten beinhalten. Die endgültigen Kosten werden erst im Laufe des Bestellprozesses berechnet.  Da staunt Anna K. nicht schlecht, als zu dem 250 Euro Ticketpreis noch weitere 33 Euro an Zusatzgebühren kommen. Die nächste Überraschung erwartet Anna, als sie das Ticket schließlich in der Hand hält: Der Originalpreis hätte 117 Euro betragen.

Plattformbetreiber, die den Weiterverkauf von Eintrittskarten für Veranstaltungen ermöglichen, sind seit Mai 2022 verpflichtet, Verbraucherinnen und Verbraucher über den vom Veranstalter festgelegten Ticketpreis zu informieren. Dadurch soll den Interessenten die Möglichkeit gegeben werden, informiert zu entscheiden, ob sie einen Kaufvertrag abschließen wollen oder nicht. Anna K. kann sich allerdings nicht erinnern, während des Bestellvorgangs über den Originalpreis des ausgewählten Tickets informiert worden zu sein. 

Zusatzgebühren im großen Stil

Die Palette an Beschwerden zu Ticketmarktplätzen, die die Verbraucherzentrale Hessen immer wieder erreichen, ist mannigfaltig: mangelhafter Kundenservice, anderer Sitzplatz als gekauft, überhöhte Preise, Tickets kommen nicht rechtzeitig an, Tickets sind personalisiert. Käuferinnen und Käufer erfahren leider häufig keine zufriedenstellende Unterstützung.

Total-Reinfall: Personalisierte Tickets gekauft

Personalisierten Tickets sollen den Schwarzhandel mit Tickets unterbinden: Nur den Personen, die namentlich auf dem Ticket vermerkt sind und sich ausweisen können, wird der Eintritt gewährt. Für Kunden, die eine solche Karte über eine Sekundärplattform erworben haben, besteht die Gefahr, dass ihnen der Eintritt komplett verweigert wird. 

Das rät die Verbraucherzentrale Hessen

  • Kaufen Sie Tickets am besten direkt beim Veranstalter oder bei offiziellen Vorverkaufsstellen. Das sind solche, mit denen die Veranstalter selbst zusammenarbeiten.
  • Lassen Sie sich keinesfalls von ablaufender Zeit oder roter Schrift unter Druck setzen.
  • Prüfen Sie vor dem Kauf eines Tickets genau, ob die Veranstaltung tatsächlich stattfindet.
  • Vergleichen Sie den auf der Plattform ausgewiesenen Preis mit dem der Veranstalter.