Solange Kinder Süßes noch nicht kennen, können sie es auch nicht vermissen. Bis zu einem Alter von einem oder zwei Jahren können Eltern überwiegend steuern, ob ihr Kind mit Naschereien in Kontakt kommt. Spätestens mit dem Eintritt in die Kindertagesbetreuung kommt das Kind mit anderen, neuen Ernährungseinflüssen in Kontakt. Und dann gibt es mitunter schon mal etwas mehr oder auch weniger Süßes.
Beim Stichwort Süßigkeiten kommen uns zunächst Schokoriegel, Gummibärchen, Bonbons oder Kekse in den Sinn. Doch auch Frühstückscerealien, Fruchtjoghurts, Ketchup, Wasser mit Geschmack oder Konfitüre sind oft stark gezuckert und nehmen sich hinsichtlich der Zusammensetzung nicht viel mit Süßigkeiten im herkömmlichen Sinn. Ein Blick auf die Zutatenliste und die Nährwerttabelle lohnt sich. Wie Sie Zucker in Lebensmitteln erkennen, lesen Sie im Artikel Zucker und Zuckerersatz: So erkennen Sie Süßmacher in Lebensmitteln und auf dem Portal Lebensmittelklarheit.
Ohnehin gehört Naschen irgendwann dazu. Verbote bringen an dieser Stelle nichts – sie machen Süßes nur besonders reizvoll. In der Ernährungspyramide des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) wird aufgezeigt, wie ein ausgewogenes Lebensmittelangebot für Kinder aussehen kann. Pro Tag eine Portion Süßigkeiten oder Snackprodukte zum sparsamen und bewussten Genuss ist bereits mit einkalkuliert. Ein gutes Maß für eine Portion ist in etwa eine Kinderhand.
Wir empfehlen, süße Hauptspeisen selten anzubieten und diese wenig zu süßen. Gibt es gelegentlich einen Nachtisch, raten wir dazu, diesen mit der Hauptspeise zusammen anzubieten. So vermeidet man, dass Kinder weniger von der Hauptmahlzeit essen, um noch genug Hunger für den Nachtisch zu haben. Oder dass sie aus Sorge, dass der Nachtisch nicht ausreicht, schneller oder weniger essen. Zudem verliert der Nachtisch damit an Bedeutung, da er nicht als Highlight nach der Hauptspeise steht.
Fest steht immer die Portionsgröße eines Nachtischs. Kinder sollten sich daran nicht sattessen, sondern genießen.
Für die ganz Kleinen (U3) ist eine Mittagsmahlzeit inklusive Nachtisch sowieso häufig zu viel. Bekommen Sie aber einen Nachtisch vom Caterer, kann man diesen direkt als Nachmittagssnack einplanen. Doch auch hier gilt immer: weniger Süßes ist mehr Ausgewogenheit bei den Mahlzeiten.
Für eine gute Zahnhygiene werden nach dem Frühstück und vor dem Zubettgehen die Zähne geputzt. Wir empfehlen, den zuckerfreien Vormittag umzusetzen.
Generell ist Essen zum Trost, zur Beruhigung oder als Beschäftigung bei Langeweile ungeeignet. Deshalb raten wir auch von jederzeit zugänglichen Snack-Tellern ab. Durch das teilweise unbewusste Zugreifen wird Essen schnell zur Nebensache. Zudem verleitet es dazu, Gefühle zu kompensieren. Die erforderliche Hygiene ist bei solchen offen zugänglichen Snack-Tellern ebenso schlecht zu einzuhalten.