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Mikroplastik und flüssige Kunststoffe in Wasch- und Reinigungsmitteln

Stand:
Mikroplastik und flüssige Kunststoffverbindungen stecken oft in Kosmetik, aber auch in in Wasch- und Reinigungsmitteln. Erfahre hier, wie du sie vermeiden kannst.
Ein Putzeimer mit Feudel und diverse Reinigungsmittel aus der Vogelperspektive fotografiert

Mikroplastik und flüssige Kunststoffverbindungen finden sich nicht nur in Kosmetikprodukten. Ebenso problematisch für die Umwelt sind sie in Wasch- und Reinigungsmitteln. Sie gelangen mit dem Abwasser in die Umwelt und über Klärschlammdünger auf unsere Äcker. Was sie dort bewirken, ist Gegenstand intensiver Forschung und nicht abschließend geklärt. Gesetzliche Regelungen zur Abbaubarkeit gibt es bisher nur für Tenside, aber nicht für andere Stoffe.

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Warum stecken in Wasch- und Reinigungsmitteln Kunststoffe?

Hersteller setzen Kunststoffe aus unterschiedlichen Gründen in Wasch- und Reinigungsmitteln ein. Sie sollen eine bestimmte Beschaffenheit des Produkts bewirken, die Schaumbildung reduzieren oder Grauschleier und Verfärbungen der Wäsche verhindern. Bei Putzmitteln sollen die Stoffe nach dem Verdunsten des Wassers glänzende und mechanisch widerstandsfähige Schutzfilme bilden, die ein schnelles Wiederverschmutzen verhindern sollen.

Welche Kunststoffe sind in Wasch- und Putzmitteln enthalten?

In Wasch- und Reinigungsmitteln werden Kunststoffe wie Polystyrol, Polyacrylate, Polyurethane und Polyethylene zugefügt. Vor allem Polyacrylsäure-Polymere sind schwer abbaubar.

7 Tipps, wie du Plastik in Wasch- und Reinigungsmitteln vermeidest

  1. Prüfe die Inhaltsstoffe: Um zu erfahren, ob ein Wasch- oder Reinigungsmittel Kunststoffe enthält, ist ein Blick auf die Verpackung – im Gegensatz zu Kosmetik – leider in der Regel nicht ausreichend. Die Kennzeichnung von Kunststoffen auf der Verpackung ist nicht verpflichtend. Allerdings müssen die Hersteller nach der Detergenzien-Verordnung ein Datenblatt mit der Angabe aller Inhaltsstoffe online stellen. Die Webseite sollte auf dem Produkt angegeben sein. Ein Beispiel für ein Datenblatt findest du hier.
    Nicht verwechseln: Sicherheits-Datenblätter sind etwas anderes – sie beinhalten nicht automatisch alle Inhaltsstoffe. Kunststoffe erkennst du häufig an den Silben Poly- oder -Polymer.
    Die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 fand 2019 in 119 von 300 untersuchten Waschmitteln industriell hergestellte Kunststoffe. Bei Flüssigwaschmitteln entdeckten die Prüfer von Ökotest im Jahr 2020 in der Hälfte der 21 getesteten Produkte flüssige, aber keine festen Kunststoffverbindungen.
  2. Kaufe möglichst umweltfreundliche Wasch- und Putzmittel: Jedes Waschmittel belastet die Umwelt. Für umweltfreundlichere Waschmittel gibt es Gütesiegel: das EU-Ecolabel, den Industriestandard A.I.S.E., den Blauen Engel (derzeit nur auf Flüssigwaschmitteln) und Ecocert, ein Label des Biofachhandels.
  3. Vermeide Flüssigwaschmittel: Laut Bundesumweltamt sind Flüssigwaschmittel umweltschädlicher als Pulverwaschmittel. Zum einen verursachen sie mehr Verpackungsmüll, zum andern enthalten Flüssigwaschmittel mehr Tenside und Konservierungsstoffe sowie häufig Farbstoffe. Aber: Waschpulver ist nicht automatisch besser für die Umwelt und kann Mikroplastik enthalten. Beachte am besten gleichzeitig die anderen Tipps. 
  4. Verwende ein Waschmittel–Baukastensystem: Wenn du ein Waschmittel mit einem Baukastensystem verwendest, kannst du die Umwelt schonen. Während herkömmliche Waschmittel aus fertigen Mischungen bestehen, kannst Du bei einem Baukastensystem Basis-Waschmittel mit Wasserenthärter, Fleckentferner und Duftstoff je nach Wasserhärte und Verschmutzungsgrad bedarfsgerecht kombinieren. Waschmittel-Baukastensysteme sind im Internet und in Bio-Läden erhältlich.

    Mehr zu Waschmittel-Baukastensystemen findest du im Artikel der Verbraucherzentrale Hamburg Welche Waschmittel sind umwelt- und hautfreundlich?
  5. Nur so viel wie nötig: Geht es nur um einen Fleck auf dem T-Shirt? Dann behandle die entsprechende Stelle mit Kernseife oder Gallseife und lüfte das T-Shirt aus. Beim Bodenwischen und Spülen gilt sparsames Dosieren. Das Putzwasser muss nicht schäumen, um ausreichend sauber zu machen.
  6. Setze auf mechanische Reinigung: Nur in wenigen Fällen benötigen wir aggressive Reiniger. Lappen, Bürsten und Pfeifenputzer helfen bei hartnäckiger Verschmutzung. Bei Verstopfung von Rohren kann oft die gute alte Saugglocke einen Rohrreiniger ersetzen.
  7. Stelle deine Putzmittel selbst her: Zutaten, die schon unsere Großeltern nutzten, um Putzmittel selbst zu machen sind Natron, Zitronensäure, Essig und Kernseife. 
Zwei Personen mit Lebensmitteln in Einkaufsnetzen und -taschen stehen in einer Küche, man sieht nur ihre Beine

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